Spielball der Weltmächte - kommt die Ukraine-Hilfe zu spät? | maybrit illner vom 09.03.2023
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 Published On Mar 9, 2023

Dies ist ein Ausschnitt der "maybrit illner" Sendung vom 9. März 2023. Die ganze Sendung gibt es in der ZDFmediathek: https://kurz.zdf.de/qjG/

Nicht nur die Lage in der Ukraine rund um Bachmut spitzt sich bedrohlich zu. Es mangelt vor allen Dingen an neuer Munition. Auch die Spekulationen darüber, wer die Nord-Stream-Pipelines zerstört hat, könnten den Konflikt der Weltmächte verschärfen. Erreichen Waffen und Munition die Ukraine überhaupt noch rechtzeitig? Was bedeutet das angespannte Verhältnis zwischen den USA und China für einen möglichen Friedensprozess? Wie lange hält das Bündnis der Ukraine-Unterstützer noch?

China muss nach Ansicht des außenpolitischen Sprechers der Grünen-Fraktion im Bundestag, Jürgen Trittin, mehr Verantwortung bei der Lösung des Ukraine-Konfliktes übernehmen. Er glaube nicht, "dass China als Vermittler taugt, dafür sind sie zu sehr Partei", sagt Trittin bei "maybrit illner". Dennoch gebe es im Positionspapier Pekings zwei Elemente, bei denen man "China ernst nehmen" sollte. Der eine betreffe die Vermeidung weiterer Störungen der Lieferketten. Der andere die Bereitschaft Chinas, bei der Umsetzung der Vorschläge der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) zur Demilitarisierung der Region um das Atomkraftwerk Saporischschja zu helfen. "Ich bin dafür, mit den Chinesen hart, aber pragmatisch umzugehen", sagt Trittin. Das heiße, Peking klar zu sagen: "Setzt das um, was Ihr sagt. Nutzt Euren Einfluss in Moskau", so der Grünen-Politiker.

Trittin warnt zudem vor Spekulationen um die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines. "Wir haben es mit einem schwerwiegenden terroristischen Akt zu tun", sagt er. Der Anschlag sei mit Material durchgeführt worden, wo zumindest der Verdacht einer mittelbaren oder unmittelbaren staatlichen Beteiligung "sehr naheliegend" sei. "Deshalb klärt der Generalbundesanwalt das auf. " Es gebe "geheimdienstliche Erkenntnisse, die uns nicht vollständig offenbart worden sind", sagt Trittin. Es nütze nichts zu spekulieren, weil: "Für jede Spekulation gibt es genau so viel Plausibilitäten wie für das Gegenteil. "

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen kritisiert die Bundesregierung für die "unerklärbare Verzögerung": Man hätte früher anfangen müssen, Munition zu produzieren, so Röttgen.
Der Professor für Sicherheitsstudien Peter R. Neumann erklärt, dass die umkämpfte Stadt Bachmut von ukrainischer und russischer Seite ein Symbol geworden sei. Da dort seit neun Monaten gekämpft werden würde, hätte das erhebliche symbolische Bedeutung.
Das bekräftigt auch die langjährige Osteuropa-Korrespondentin des Deutschlandfunks, Sabine Adler. Doch durch drei Verkehrsstraßen, die in Richtung Westen führen, sei die Stadt auch strategisch sehr wichtig, so Adler.

Der Journalist Felix Lee spricht über die Rolle Chinas im Krieg: Peking wolle Putin um jeden Preis halten, so Lee. Er skizziert, wer nach Putin an die Macht kommen könnte und was das für China bedeuten würde.

Die Gäste der Sendung:
Norbert Röttgen, Außenpolitiker, CDU
Jürgen Trittin, Bündnis 90/Die Grünen
Sabine Adler, langjährige Osteuropa-Korrespondentin DLF
Peter R. Neumann, Professor für Sicherheitsstudien, King's College London
Felix Lee, Autor und Journalist
Henner Hebestreit, ZDF-Korrespondent in Dnipro, Ukraine

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#Krieg #Trittin #MaybritIllner

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